Dein Schrebergarten

Dein Schrebergarten

Einen eigenen Garten zur Verfügung zu haben, ist für viele Menschen wie ein Geschenk. Stolz schreiten Sie durch die neue eigene Gartenparzelle und träumen von bunten Blumen, Obst und Gemüse. Wer sich lange an seinem Garten erfreuen will, sollte aber nichts über-stürzen. Es ist ratsam, an mehreren Tagen, den Sonnenstand im Sommer zu beobachten und auch zu notieren, damit die richtigen Standorte für Vorhaben festgelegt werden können.

Der Garten hatte auch schon einen Vorbesitzer und somit ist klar das auch schon einiges dort wächst. Nimm die Wertermittlung zur Hand und ermittle die Standorte der dort aufgeführten Pflanzen. Schau dir alles genau an was da wächst und begutachte den Zustand der Pflanzen, der Wege, Zäune, Terrasse oder Gartenlaube und notiere deine Wertung. Scheue dich nicht Informationen zu sammeln über Dir unbekannte Pflanzen. Gegebenenfalls sind Pflanzenstandorte neu zu überdenken.

Die Entscheidung, wie der Garten genutzt werden soll, ist bereits durch die Vorgaben des Bundeskleingartengesetztes (BKleingG) weitestgehend gefallen. Im § 1 Abs. 1 des BKleingG findet sich die Definition, dass ein Kleingarten ein Garten ist, der dem Nutzer (Kleingärtner) zur Gewinnung von Gartenerzeugnissen für den Eigenbedarf und zur Erholung dient (kleingärtnerische Nutzung). Daraus hat sich eine Einteilung in drei Kategorien entwickelt:

  • Gartenerzeugnisse

 Anpflanzung insbesondere von Obstgehölzen, Gemüsepflanzen, Wildgemüsepflanzen, Gewürzpflanzen usw. und dazu die Nutzung von Frühbeetkästen, Kleingewächshaus, Kompostplatz, …

  • Zierpflanzen und Gräser

 Anpflanzung von Sommerblumenpflanzen, Zwiebel- und Knollenpflanzen, Stauden, Ziergehölzen (Laubgehölze, Moorbeetpflanzen, Rosen, Klettergehölze) ohne Nadelhölzer, Eiben und Waldbäumen, sowie Rasen und Ziergräsern.

  • Bauliche Anlagen und sonstige Einrichtungen

 Laube, Rankgerüste, Sitzplätze, Wasserbecken, Biotop, Zaun, Gartentür, Sandkasten, Schaukel und gestalterische Elemente, …

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat im Urteil III ZR 281/03 vom 17. Juni 2004 präzisiert und geurteilt, dass in der Regel wenigstens ein Drittel der Fläche zum Anbau von Gartenerzeug-nissen für den Eigenbedarf zu nutzen sei.

„Kleingärtnerische Nutzung“ lässt also eine große Vielfalt an Möglichkeiten zur Nutzung des Kleingartens zu.

Der Wunsch nach grün

Der Wunsch nach grün

Wer zur Miete wohnt hat selten einen eigenen Garten auf dem Grundstück. Vielen Stadtbewohnern reicht ein Balkon nicht aus. Sie wünschen sich eine kleine Fläche unter freiem Himmel. Ein Garten zum Wohlfühlen, in dem sie Geborgenheit und Ruhe finden, sowie genügend Raum für Geselligkeit und Bewegung. Der perfekte Ort dem Alltagsstress zu entfliehen.

Kleingärten bieten diese Chance. Aber viele Menschen schrecken davor zurück, einen Kleingarten nur über die Organisation der Kleingärtner in Vereinen  zu bekommen und dann der übertriebene Regelwut, sowie ein Zuviel an Ordnung und Auflagen ausgesetzt zu sein.

Zu Recht? Nein!

Vereine die so geführt werden sind mittlerweile die Ausnahme. Gewiss gibt es Regeln im Kleingartenwesen. Die haben auch ihren Grund. Der Gesetzgeber hat im Bundesklein-gartengesetz niedrige Pachtbeträge und einen Kündigungsschutz verankert, der an bestimmte Auflagen gebunden ist. Jeder eingetragene Verein muss eine eigene Satzung haben, in der auch Verhaltensvorgaben festgeschrieben sind. Des Weiteren gibt es eine Gartenordnung, die ggf. von der Gemeinde vorgegeben ist und eventuell durch den Verein erweitert wurde. Das war es auch schon mit den Regelwerken.

Sie können selbst mitwirken wie toll Ihr Verein funktioniert. Beste Gelegenheit ist die jährliche Mitgliederversammlung.

Unumstößlich sind die Vorgaben aus dem Bundeskleingartengesetz.

Dort wird sehr detailliert geregelt, dass mindestens ein Drittel eines Kleingartens zum Anbau von Essbarem verwendet werden muss; die Gartenlaube mit überdachtem Vorbau nicht größer als 24qm sein darf, was der Kleingarten kostet; das man darin übernachten darf, aber nicht wohnen darf.

Wer die Vorgaben des Bundeskleingartengesetzes beachtet macht schon sehr viel richtig.

Regel für den Strauchschnitt

Regeln für den Strauchschnitt

Einige Sträucher bleiben auch ohne Schnitt auf Dauer in Form und vital. Dazu zählen z. B. Magnolien, Felsenbirne und Blumenhartriegel.

Bei den meisten Sträuchern heißt es regelmäßig zur Schere zu greifen, damit sich die Krone gut verzweigt und zahlreiche Blüten angesetzt werden. Aber aufgepasst, es gibt Frühjahrsblüher und Sommerblüher. Das bedeutet, dass es auch verschiedene Zeitpunkte fürs Sträucher schneiden gibt.

Die Sommerblüher unter den Ziersträuchern werden vor den Beginn der Vegetationsphase – Februar, März –  geschnitten. So richtig in Schwung kommen sie, wenn nach der Winterruhe radikal eingekürzt wird. Sie bilden ihre Blütenknospen erst an den neuen Trieben aus. Schneide alle Zweige aus dem Vorjahr bis auf zwei Knospen oder einem Knospen-paar zurück. Schwäche Triebe an den Sträuchern sollten ganz entfernt werden damit der Strauch ausgelichtet wird. Stehe die Äste zu dicht entsteht Konkurrenz um Licht und Nährstoffe was auf Kosten der Blüte geht. Die beliebtesten Sommersträucher sind z.B. Blauraute (Perovskia),   Bartblume (Caryopteris), Sommerflieder (Buddleja), Buschmalve (Lavatera), Fingerstrauch (Potentilla), Zwerg-Spiere (Spiraea), Lavendel oder auch Heide.

Die Frühjahrsblüher wie z.B. Forsythie, Ranunkelstrauch oder Kolkwitzie haben die Blütenknospen bereits in letzten Jahr angelegt. Das bedeutet, dass der Schnitt erst unmittelbar nach der Blüte erfolgt. Dann alle abgeblühten Triebe entfernen bzw. einkürzen

In der Regel treibt ein Strauch umso stärker aus, je rigoroser beschnitten wird. Dann verteilt sich die gesamte Wuchsenergie auf wenige Knospen, aus denen dann kräftige lange Triebe sich bilden. Schneidet man wenig zurück, so bilden sich viele kürzere neue Zweige. Der Schnitt erfolgt immer direkt über einer Knospe oder einer Verzweigung, sonst bleiben unschöne Stummel zurück. Achte auch darauf, dass die Äste nicht alle auf gleicher Höhe abgeschnitten werden, das ergibt ein unnatürliches Erscheinungsbild.

Vorsicht: Sträucher wie Lavendel oder Fingerstrauch vertragen einen Rückschnitt bis in die unbeblätterten, älteren Zweigpartien nur schlecht. Deshalb die Schere etwas höher ansetzen. Gehölze nicht bei Temperaturen unter -5°C schneiden. Noch besser ist ein Schnitt an frostfreien Tagen, denn gefrorene Äste können beim Schneiden reißen oder splittern. Diese unsauberen Wunden verheilen sehr schlecht und können das Eindringen von Schadpilzen und Krankheitserregern erleichtern.

 

Ein warmes Frühbeet für Gemüse

Ein warmes Frühbeet für Gemüse

Ein warmes Frühbeet ermöglicht den Gemüseanbau beinahe rund ums Jahr. Frühbeete sind kleine Gewächshäuser die, wenn richtig angelegt, effektiver funktionieren als Gewächshäuser. Unter der Abdeckung aus Kunststoff oder Glas erwärmen sich Luft  und Boden. Dadurch  beginnt der Samen zu keimen und die Pflanzen werden zum Wachstum angeregt.

 

Nun zum Bau eines Frühbeetes.

Zunächst wird der Aufbau entweder selbst gebaut oder ein Fertigteil im Baumarkt oder bei entsprechenden Anbieter beschafft.

Damit der gebaute oder gekaufte Aufbau nicht beschädigt wird, sollte man die geplante Größe am ausgesuchten Platz abstecken. Nun hebe die Erde auf etwa 40 cm Tiefe aus. Es werden zwei Schichten von je 20 cm dicke eingefüllt. Die erste Schicht sollte aus gehäckseltem Stroh, Herbstlaub und halb verrottetem Gartenkompost zu gleichen Teilen gemischt sein und mit etwas organischem Stickstoffdünger (z.B. Hornspäne) angereichert werden. Diese erste Schicht sollte nun gut festgetreten werden. Darüber eine ebenso hohe Schicht humusreiche Gartenerde ausbringen und mit dem Aufbau abschließen.

Nach etwa einem Monat hat sich die Erde im Beet durch die Umsetzungsprozesse in der Laub – Strohmischung so weit erwärmt, dass mit der Aussaat von Gemüse und Salat begonnen werden kann.

 

Bitte beachte:

Stelle das Frühbeet an einen sonnigen Platz mit Ost – West Ausrichtung. Dies garantiert bei niedrigem Sonnenstand im Frühjahr und Herbst die optimale Lichtausnutzung.   Steigen die Außentemperaturen muss gelüftet werden. Unterschätze nie die Kraft der Wintersonne.

Winterhärtezonen

Winterhärtezonen

 

Dieses System wurde vom „US Department of Agriculture“ entwickelt. Nach diesem Muster wurde von Heinze und Schreiber im Jahre 1984 eine Karte für Deutschland erarbeitet. Diese Karte ist seitdem die einzige anerkannte Klimazonenkarte Deutschlands. Europa wurde in 11 Klimazonen eingeteilt mit jeweils 5,5° C- Abständen. Relevant für Deutschland sind die Zonen 6 bis 8 von West nach Ost verlaufend; 1 bis 5 und 9 bis 11 gibt es in Deutschland nicht. Verwirrung kann entstehen, weil die Klimazonen nicht parallel zueinander verlaufen, sondern in einander  hineinragen und auch noch Klimainseln vorhanden sind.

Sicher ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass an Stauden oder Gehören eine Bezeichnung wie z.B. Z 7 zu lesen ist. Bei Bestellungen im Internet oder in Baumschulenkatalogen erfährt man unter Erklärung dass damit die Winterhärtezonen gemeint sind.  Dort ist meistens auch eine Tabelle zu finden. Wir erfahren,  Z 7 bedeutet von – 17,7° C bis – 12,3° C leichter Winterschutz ist nötig.

Sind wir nun schlauer? Reicht uns diese Erklärung! Haben wir verstanden was damit gemeint ist?

Dieses System definiert die durchschnittlichste kälteste Jahrestemperatur. Man erkennt so, ob man bestimmte Pflanzen dauerhaft in den Garten pflanzen kann oder nicht. Das ist jedoch keine Überlebensgarantie. Es ist davon auszugehen, dass Gehölze und Stauden in einer Zone eine Überlebenschance von etwa 80% haben. Die Überlebungschance ist in der nächstfolgenden wärmeren Zone wesentlich höher.

Beachtet werden muss auch das Kleinstklima innerhalb des eigenen Gartens. So wirkt dichte Bepflanzung, Abschirmung durch Hecken, Sonneneinstrahlung oder Schatten zu deutlichen Unterschieden. Beobachte die Temperaturverhältnisse an verschiedenen Punkten in deinem Garten. Merke dir, wo am ehesten Raureif oder Bodenfrost auftritt. Du wirst sehen, dass dein Garten unterschiedliche Kleinstklimas aufzeigt.

Verfalle nicht in den Fehler und pflanze in deinen Garten Pflanzen, die in kälteren Zone gedeihen. Ist das Klima für eine Pflanze zu warm, kann es zum Ausbleiben von Blüten und Früchten kommen.

1 3 4 5 6 7