Gründüngung bezeichnet das gezielte Anbauen von Pflanzen zur Bodenverbesserung im Acker-, Obst-, Wein- und Gartenbau. Anders als Nutzpflanzen werden die Pflanzen üblicherweise nicht geerntet, sondern gemulcht oder untergepflügt. Wikipedia
Bereits in der Antike bzw. Frühmittelalter erkannten die Römer und Griechen die Vorteile bei der Zweifelderwirtschaft, der Acker wurde in zwei Felder eingeteilt, von denen ein Feld bestellt wurde und das andere lag brach, dass der Ackerboden sich erholte. Im Mittelalter, etwa um 1100 n. Ch.,hielt die Dreifelderwirtschaft und Mitte des 18. Jahrhunderts dann die Vierfelderwirtschaft ( Fruchtwechsel) als Bewirtschaftungsform in der Landwirtschaft Einzug.
Gründüngung ist wie das Mulchen oder das Kompostieren keine neue Erfindung.
Jede freie Fläche im Garten sollte mit Gründüngungspflanzen eingesät werden. Die Gründüngung dient als Schutz vor Erosion durch Luft und Wasser, schützt vor Frost, beschattet den Boden und verhindert so austrocknen der Erde und das Ansiedeln unerwünschter Wildkräuter.
Welche Gründüngerpflanzen im Garten eingesät werden sollen, hängt natürlich davon ab, was erreicht werden soll. Gegen verdichtete schwere Böden, die gelockert werden sollen, empfehlen sich tief wurzelnde Stickstoffsammler wie z.B. Lupine,Ackerbohne, Gelbsenf. Für mehr Humus auf sandigen Böden sollte eher Bienenfreund, Steinklee, Winterroggen anbauen werden. Bei Problemen mit Älchen und Bodenmüdigkeit sind Heilkräuter wie Ringelblume oder Sonnenhut und Studentenblume die Lösung.
Bist du mit deinem Gartenboden soweit zufrieden, solltest du ihn trotzdem nicht uneingepflanzt der Witterung aussetzten. Als kurzlebige Zwischensaat eignen sich z.B. Gelbsenf, Bienenfreund Bitterlupinen usw. die beim ersten Frost absterben. Dagegen sind z.B. Gräser, Winterroggen oder Weizen usw. ein lebendiger Winterschutz.
Spätestens vier Wochen vor der Neubestellung der Beete, also Anfang April, sollten die Beete abgemäht werden und die Beete durchgehackt werden. Das anfallende Mähgut als Mulchdecke verwenden. Bringe viel Abwechslung in deine Gründüngerpflanzen und nehme nicht immer z.B. Bienenfreund. Es gibt im Handel ein vielfältiges Angebot an Mischungen.
Noch eine Anmerkung zu reifem Kompost, niemals untergraben. Die wertvollen Mikroorganismen und Nährstoffe sollen in die darunter liegenden Bodenschichten einsickern. Gräbst du den Kompost unter, wie es immer wieder geraten wird, wird er erstickt. Außerdem wird der Kompost durch Regen- und Gießwasser in tiefere Bodenregionen transportiert und für Wurzeln der Pflanzen unerreichbar. Natürlich können die Pflanzlöcher mit Kompost versorgt werden, aber dann mit der ausgehobenen Erde mischen. Kompost darf nicht austrocknen, sonst sterben die Mikroorganismen ab. Deshalb ausgebrachter Kompost immer mit einer dünnen Mulchdecke abdecken.