Mischkulturen

Gemüsegarten ; Mischkulturen

Wissenschaftlich betrachtet, ist eine Mischkultur der ökologisch und ökonomisch begründete gleichzeitige Anbau mehrerer Nutzpflanzenarten auf derselben Fläche im Land-,Gartenbau und Privatgarten. Das bedeutet, dass mehrere Pflanzenarten nebeneinander in einer harmonischen Pflanzengemeinschaft angebaut werden.

Die Natur zeigt uns wie das Ganze funktioniert. Sie bildet eine große Gemeinschaft von Pflanzen ab, die in ihrem Wachstum sich gegenseitig helfen und ergänzen.

Genau das kann auch im eigenen Garten umgesetzt werden. Mischen ist möglich, aber nicht willkürlich. Wer in einer funktionierenden Mischkulturen anbauen will sollte sich einen jährlichen Pflanzplan ausarbeiten, der beinhalten sollte:.

  • Die Gemüsepflanzen die ich anbauen will,
  • Wie harmonisieren diese Pflanzen miteinander,
  • Welche Nährstoffansprüche sind zu beachten,

Die Gemüsepflanzen lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Starkzehrer: z.B. alle Kohlsorten,Kartoffeln,Tomaten,Sellerie,Lauch usw.
  • Mittelzehrer: z.B. Salate,Möhren,Zwiebeln,Paprika,Spinat usw.
  • Schwachzehrer: z.B.Radieschen, Erbsen,Bohnen,Feldsalat usw.

Auch Pflanzenfamilien solltest du nicht nacheinander anbauen.

  • Doldenblütler: z.B. Sellerie, Möhren, Pastinaken, Dill usw.
  • Korbblütler z.B. Salat, Endivie, Schwarzwurzeln, usw.
  • Kreuzblütler z.B. alle Kohlarten, Radieschen, Rettich, usw.
  • Liliengewächse: z.B. Zwiebeln,Lauch, Knoblauch, usw.
  • Nachtschattengewächse: z.B. Tomaten, Kartoffeln, Gemüsepaprika usw.
  • Leguminosen: z.B. Bohnen, Erbsen, Linsen, usw.
  • Kürbisgewächse: z.B. Melonen, Gurken, Zucchini, Kürbis, usw.

Die Fruchtfolge lässt sich auf kleiner Anbaufläche nur bedingt einhalten. Achte trotzdem auf einen abwechslungsreichen Anbau um die Pflanzen und den Boden gesund zu erhalten. Dabei kann dich Gründüngung unterstützen, die als Wintersaat oder Zwischenfrucht den Boden regenerieren kann.

Was passt zu was:

einige Beispiel:

Kartoffeln: Kohlarten, Spinat, Bohnen, Tagetes,

Möhren: Dill, Schnittlauch, Zwiebeln, Tomaten,Lauch, Erbsen, Knoblauch,

Tomaten: Knoblauch,Basilikum, Kohlarten, Buschbohnen,

Kohlarten: Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Lauch, Sellerie, Salat,Tomaten,

Zwiebeln: Erdbeeren, Möhren, Salat, Rote Bete, Bohnenkraut,Dill,

Erbsen: Gurken, Zucchini, Kohlarten, Dill, Fenchel, Möhren, Radieschen,

Gurken: Bohnen, Erbsen, Dill, Salat, Lauch, Kümmel, Sellerie,

Auch Kräuter, Wildstauden oder Saisonblumen bereichern und schützen das Mischkulturbeet.

Einige Beispiele:

Kapuzinerkresse: hervorragender Begleiter von Kartoffeln, Tomaten, Zucchini

zieht Ameisen und damit auch Blattläuse magisch an und die anderen Pflanzen in Ruhe gedeihen.

Salbei: fördert Wachstum und Fruchtansatz von allem was im Garten wächst.

Wo ich Salbei pflanzte, fand ich keine Schnecken.

Kamille: Ein wunderbarer Pflanzendoktor. Leistet in Gemüse- und Kräuterbeeten wertvolle Dienste zur

Bodenverbesserung. Also wachsen lassen.

Thymian: Das ausgeprägte Aroma vertreibt Ameisen und Blattläuse etc.

Bohnenkraut: Guter Partner für alle Bohnenarten, Erdbeeren und Blattsalaten. Ätherische Inhaltsstoffe gut gegen

Blattläuse etc.

Ringelblumen und Tagetes lassen die Beete nicht nur bunter erscheinen, sondern verbessern den Gartenboden, vertreiben Wurzelälchen und sind auch noch wachstumsfördernd.

Es lohnt sich weitere Informationen in der einschlägigen Literatur anzuschauen und den eigenen Kenntnisstand fortlaufend zu erweitern. Die Natur kommt bestens ohne Insektizide, Fungiziden oder Herbiziden aus. Lernen wir doch davon.