Mulchen im Gartenbau
Als Mulchen wird im Gartenbau das klein – oder großflächige Bedecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien bezeichnet. ( Wikipedia )
Mulchen ist ein uraltes Verfahren, das es in der Natur schon immer gegeben hat.
Als bestes Beispiel sei hier der Wald genannt. Kein Mensch käme auf die Idee das Laub und die abgestorbenen Pflanzenreste aus dem Wald zu entsorgen. Das Laub versorgt den Waldboden mit Nährstoffen, Wasser im Erdreich verdunstet langsam und Unkraut hat kaum eine Chance zuwachsen. Die Mulchschicht übernimmt die Aufgabe eines natürlichen Düngestoffes. Der Waldboden ist daher auch stets krümelig und locker.
Im Gartenbau ist Mulchen eine wichtige Technik bzw. eine spezielle Methode für den Gemüseanbau, sowohl in Reihenmischkultur als auch in Permakultur. Der offene Boden zwischen Gemüsepflanzen, Blumen, Sträuchern und Bäumen wird hierbei mit Rasenschnitt, Laub, Blattwerk und ähnlichem bedeckt.
Ganz wichtig ist es vor dem Mulchen zu düngen. Das Mulchmaterial wird von kleinen Boden-lebewesen, Mikroorganismen, zersetzt und benötigen dazu Stickstoff. Folglich wird dem Boden Stickstoff entzogen, der dann den Pflanzen im Beet fehlt. Ein Langzeitdünger, wie z.B. Hornspänen, kann Abhilfe schaffen.
Was aber ist genau Mulch?
Das Wort „Mulchen“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen „molwic“ ab und bedeutet weich, weich halten. Zum Mulchen verwendet man organische Reststoffe aus dem eigenen Garten oder der Land-wirtschaft, wie z.B. Stallmist, Stroh, Grünabfälle angetrockneter Rasenschnitt, Kompost, Rinden-produkte und Ähnliches.
Die Wirkung des Mulchens
- Aufbau der Bodenfruchtbarkeit
- Schutz vor Sonneneinstrahlung,Mikroorganismen sterben nicht ab und können bis zur Bodenoberfläche aktiv sein.
- Schutz vor Witterungseinflüssen, Bodenerosion, Bodenverschlemmung Austrocknen durch Wind.
- Die Bodentemperatur bleibt stabiler, sie schwankt nicht zu stark bei Sonneneinwirkung oder bei Frost und das Bodenleben ist länger aktiv.
- Reduziert das Gießen
- Reduziert die Anfälligkeit für pilzliche und bakterielle Infektionen der Kulturpflanzen
- Unterdrückung von Unkraut, die Nährstoff- und Wasserkonkurrenz wird verringert. Mulchen ist effektiver als kompostieren, denn der Verrottungsprozess findet auf dem Beet statt. Dadurch wird das Bodenleben stark angeregt. Der Abbauprozess des Mulchs beginnt von unten Schicht für Schicht .
Beachte beim Mulchen folgendes:
- Die Mulchschicht sollte mindestens 10 cm dick sein. Bei 30 – 40 cm Dicke des Mulchmaterial wirst du alle Vorteile des Mulches erreichen.
- Vor der Saat den Mulch zur Seite räumen und erst wieder um die Pflanzen verteilen wenn diese einige Zentimeter groß sind.
- Rasenschnitt nicht über 2 cm auftragen, da Fäulnis droht. Rasenschnitt daher mit anderen Materialien (z.B. geschreddertes Gartenmaterial ) mischen
- Düngen mit Stickstoff vor dem Mulchen, da die Mikroorganismen bei ihrer Arbeit den Boden Stickstoff entziehen
- Rindenmulch ist für Wege und Staudenbeete geeignet, nicht für Gemüsebeete
- Im Frühjahr zum Zwecke der Bodenerwärmung den Mulch einige Tage vor der Aussaat beiseite räumen
Selbstverständlich geht es beim Mulchen nicht um Ästhetik, sondern um den praktischen Nutzen. Mulch verbessert die Bodenqualität und beeinflusst fördernd das Pflanzenwachstum.