Nützliche Gartenhelfer etablieren

Nützliche Gartenhelfer etablieren

Natürliches gärtnern ist bei Gartenfreunden ein verbreiteter Wunsch. Dieser Wunsch ist verständlich, jedoch im Gemüsebeet sind die Möglichkeiten leider begrenzt. Ob die vielgepriesenen Mischkulturen den erhofften Erfolg bringen, da muss jeder Gärtner seine eigenen Erfahrungen sammeln. Wer aber die Natur aufmerksam beobachtet muss feststellen, dass diese Schädlinge natürliche Feinde haben. Wer naturnah sein Gemüsebeet ausrichtet sollte rechtzeitig dafür sorgen, dass die nützlichen Helfer sich im Garten ansiedeln. Wunderdinge dürfen wir aber von ihnen nicht erwarten. Die Nützlinge können den Schädlingsbefall nur eindämmen und in erträglichen Grenzen halten, aber nie völlig verhindern. Wäre dies der Fall, wären die Nahrungsquelle versiegt und auch unsere Nützling wieder verschwunden.

Ob Igel, Weinbergschnecke, Florfliege, Marienkäfer Fledermäuse, Erdkröten oder Hummel, um nur einige zu nennen, helfen uns die Schädlinge zurück zu drängen.

Der schlaue Gartenfreund versucht die Nützlinge im Garten zu etablieren. Er sollte dafür die Grundlagen schaffen, die es den Nützlingen ermöglicht das ganze Jahr in Garten zu verweilen. Die schwierige Zeit beginnt mit dem Herbst. Die Natur hält für jeder Tier das passende Winterquartier bereit. Im Garten, einem begrenzten Lebensraum, wird die Suche nach einem Winterquartier schwieriger. Nicht nur wir Menschen, nein auch die nützlichen Tiere, suchen sich in der kalten Jahreszeit ein geschütztes kuscheliges Plätzchen.

Damit die Tiere fündig werden, ist es sinnvoll im Herbst ihnen entsprechende Unterschlüpfe zu schaffen.

Einige Beispiele:

Laub oder Baumschnitt zu Haufen zusammen fegen, Holzstapel aus Totholz aufschichten, Lochziegelsteine oder locker aufgeschichtete Steine oder Natursteinplatten sind hilfreich, Unterschlüpfe an der Gartenhütte im Dachbereich anbringen, an Bäumen aufgehängte umgedrehte und mit Stroh befüllte Blumentöpfe.

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Beete winterfest machen

Beete winterfest machen

Der Sommer ist vorbei, der Herbst kehrt ein und der Winter naht. Nachdem die Ernte des Sommergemüses vorbei ist, sollten auch die Pflanzenreste entfernt werden. Gesunde Pflanzenreste können kompostiert werden.

War das Gemüse von Pilzkrankheiten wie z.B. Mehltau, Kraut- und Knollenfäule oder von Schädlingen wie z.B. Spinnmilben und weißer Fliege befallen, bitte mit dem Restmüll entsorgen.

Stockrosen oder Kokardenblumen u.a. zählen zu den Pflanzen die sich während der Blütezeit stark verausgaben. Damit sie Kraft für das nächste Jahr sammeln können und ihre Lebensdauer verlängert wird, sollten diese verblühten Stauden, im Herbst, etwa 10 cm über dem Boden zurückschneiden werden.

Der Herbstschnitt hat auch den Vorteil, dass der Schere kein Neuaustrieb zum Opfer fällt. Gartenbesitzer mit Ordnungssinn machen, wenn sie schon dabei sind, am liebsten schon im Herbst klar Schiff.

Wenn alles abgeräumt ist sehen die Beete sehr kahl aus und die Erderosion hat bei den Herbst- und Winterstürmen leichtes Spiel wertvolles Erdreich abzutragen. Um dies zu vermeiden sollten Pflanzen die attraktiven Samenstände haben, wie z.B. Fetthenne, Lampionblume, Scharfgabe, Sonnenhut oder Gräser auf den Beeten bleiben. Die Pflanzen sind so besser vor Frost und Kälte geschützt. Die nützlichen Tiere finden so ein Winterquartier und die Vögel noch Nahrung. Raureif, Schnee und Eis zaubern außerdem bizarre Landschaften.

Schwere oder verdichtete Böden sollten spatentief umgegraben werden, damit durch den  Frost die Erdklumpen aufbrechen und die gewünschten lockeren Krümel entstehen.

Wintergemüse ernten

Wintergemüse ernten

Sellerie, Kopfsalat, Möhren, Rüben oder Endivien wachsen bei milden Temperaturen immer noch. Die Lagerfähigkeit wird deutlich verbessert, je ausgereifter das Gemüse ist. Die Ernte sollte möglichst lange hinausgezögert werden. Leichte Nachtfröste sind kein Problem, diese werden schadlos über-standen. Sobald hohe Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und stärkere Fröste auftreten ist es an der Zeit abzuernten, denn die Qualität leidet jetzt.

Rosenkohl, Grünkohl oder Spätkohl sind von Natur aus anders. Sobald die Temperaturen fallen, lagern diese Gemüse als natürlichen Frostschutz Zuckerstoffe in die Blätter und Knospen ein. Dadurch entwickeln sie ihren vollen Geschmack. Wird die Erde weiterhin gelockert mobilisiert man die vorhandenen Nährstoffe und das Wachstum stockt nicht. Bei länger anhaltender Trockenheit das wässern nicht vergessen, es beugt einem Pilzbefall vor.

Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)

Der kleine unscheinbare Falter ist der Buchsbaumzünsler. Er legt je nach Witterung drei- bis viermal im Jahr seine Eier vornehmlich an den Blattunterseiten oder im Inneren des Strauches ab.  Je nach Temperatur kann es zwischen 17 (bei 30°C) und 84 Tage (bei 17°C) dauern bis die sieben Larvenstadien durchlaufen sind.

Foto vom Hubert Berberich Lizenz: CC-BY-3.0

Foto von Hubert Berberich
Lizenz: CC-BY-3.0

Die schlüpfenden Raupen sind sehr gefräßig und können einen Buchsbaum innerhalb einer Nacht kahl fressen. Da die Raupen im Inneren des Strauches in Gespinsten leben, sind sie nur schwer zu bekämpfen.

Foto von Didier Descouens Lizenz: CC-BY-SA 4.0

Foto von Didier Descouens
Lizenz: CC-BY-SA 4.0

Die regelmäßige Kontrolle der Buchsbäume auf grünen Raupen mit schwarzen Punkten, jetzt im Sommer, ist zwingend erforderlich. Dabei auch ins Innere des Strauches schauen. Befinden sich Buchsbaumzünslerraupen im Geäst kann der Strauch, vor allem in Innern, mit einem Kontaktinsektizid (z.B. Spruzit) behandelt werden.

Da in einer Saison mehrere Generationen von Schädlingen entstehen, überwintert die letzte Generation zwischen den Blättern und Ästen des Buchsbaums. Zum Schutz vor Kälte überwintern die Raupen dabei in ihrem Kokon, welcher aus verklebten und verformten Blättern besteht. Dabei nutzen die Raupen die Spinnweben, um die Kokons zu verkleben und sich vor Angreifern zu schützen.

Sobald die Temperatur im Frühjahr (März/April) auf über 7°C klettert werden die Raupen aktiv. Jetzt ist es wichtig diese erste Larvengeneration mit einem Kontaktinsektizid – wirkt nur wenn es mit den Raupen in Kontakt kommt – zu bekämpfen und eventuell im Sommer Ruhe zu haben. Der Wirkstoff wird erst beim Fressen aufgenommen und bleibt nur 14 Tage aktiv.

Erdbeeren – Tipps nach der Ernte

Der Ertrag im Folgejahr fällt deutlich höher aus, wenn gleich nach der Erdbeerernte alle überzähligen Ranken entfernt werden. Die Erdbeerpflanze bildet  jetzt die Blütenanlagen für das kommende Jahr. Auch jetzt düngen bringt klare Vorteile. Erdbeeren werden häufig von der Weißfleckenkrankheit befallen, seltener von der Rotfleckenkrankheit. Jetzt nach der Ernte ist der Zeitpunkt günstig kranke Blätter abzuschneiden. Bitte darauf achten das die Herzknospen unversehrt bleiben.

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